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Ein Aquarellbild welches Mara M. darstellt. Die Farben sind hell mit einem stich ins lila. Mara M. hat weiße Haare mit einem Bubischnitt. Ein rundes Gesicht und trägt Brille und trägt ein schwarzes Kleid.

Schlusswort Mara M, Mutter

Ich bin in diesem Prozess den beiden Männern gegenüber gesessen, die
für den Tod meines lieben Sohnes Ante verantwortlich sind.

Mein Sohn ist voller Qualen gestorben.

Es war für mich zusätzlich sehr schwer zu sehen, dass bei einigen
schlimmen Details, die in diesem Prozess besprochen wurden, teilweise
von den Anklagten und ihrer Verteidigerin gelächelt wurde.

Insbesondere der hier einmal angeführte Strandvergleich, war an
Bodenlosigkeit nicht zu übertreffen. Für mich ist mein Sohn dadurch noch
ein weiteres Mal gequält worden und gestorben.

Dass er ausgerechnet durch Intervention zweier Polizisten gestorben ist,
macht seine Geschichte noch schwerer zu begreifen.

Für mich war der Prozess sehr schwer. Ich bin 1973 als Gastarbeiterin nach
Deutschland gekommen und habe mich von Anfang an in Deutschland
sicher und geborgen gefühlt. Ich war sehr froh hierher gezogen zu sein.

Als mein Sohn mit 22 Jahren an einer Psychose erkrankte, war ich froh,
dass Ante hier viel Hilfe und Unterstützung erhielt. Ich glaube diese Hilfe
hätte er so nicht überall bekommen.

So werde ich ihn immer in Erinnerung behalten. Seine Fröhlichkeit und
Wärme werde ich bis an mein Lebensende vermissen.

Meinen Sohn Ante kann mir nichts mehr zurückbringen. Aber ich vertraue
darauf, dass dieses Gericht diese beiden Männer nach geltendem Recht
zur Verantwortung zieht.

Denn nur aufgrund seiner Erkrankungen wäre mein Sohn ohne das
Einwirken der Angeklagten nicht gestorben, nicht an diesem Tag und nicht
an diesem Ort.

Ich frage das Gericht und alle daher: wäre Ante Ihr Sohn, wie würden Sie
entscheiden?