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Ein stilisiertes Porträt von A. P. in schwarzen, braunen, orangefarbenen und gelben Aquarellfarben.

5 Minuten und 21 Sekunden

Am Montag, den 2. Mai 2022, suchte A.P. bei seinem Arzt im ZI Hilfe. Sein Arzt betreute ihn seit über einem Jahr. A.P. vertraute ihm. Der Arzt stellte fest, dass A.P. sehr aufgeregt, verwirrt und unruhig war und vermutete, dass er an Wahnanfällen litt. Er verschrieb ihm eine höhere Dosierung der Medikamente und empfahl ihm einen Aufenthalt in einer geschlossenen Station.

Kurz vor 12:00 Uhr verließ A.P. das ZI und begab sich zur Polizeirevier Mannheim-Innenstadt in H4 um der Einweisung zu widersprechen. Sein behandelnder Arzt folgte ihm um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Da dies nicht gelang, bat er zwei Polizeibeamte um Hilfe, da er befürchtete, dass A.P. sich selbst gefährden könnte. Die beiden Polizeibeamten versuchten, A. P. zur Rückkehr ins ZI zu bewegen, doch er setzte seinen Weg in Richtung Marktplatz fort.

Als er sich umdrehte und die Polizisten sah, griff einer der Beamten zum Pfefferspray, um A. P. aufzuhalten. Doch das Spray zeigte keine Wirkung. Schließlich gelang es den beiden Polizeibeamten, A. P. zu Boden zu bringen, nachdem er von zwei Faustschlägen getroffen wurde. Hierbei rief er mehrfach „Ich will einen Richter”. Der 1. Polizist versuchte, A. P. Handschellen anzulegen. Als er sich wehrte, schlug ihm der Polizist mehrmals schnell hintereinander mit der Faust gegen den Kopf. A. P. blutete aus der Nase und wurde mit Handschellen gefesselt. Er wurde auf dem Bauch fixiert und blieb einige Minuten in dieser Position liegen.

Während er am Boden lag, mit dem Gesicht zur Seite und seiner Atmung unterbrochen, schrie und wand sich A. P. Das Blut geriet in seine Atemwege. Nach 1 Minute und 21 Sekunden zeigte er keine Lebenszeichen mehr. 5 Minuten und 21 Sekunden blieb er liegen – ohne Hilfe. A. P. verstarb um 13:44 Uhr.