Gerichtsurteil
Eine Schmach für die Richter am Landesgericht Mannheim. „Ich will einen Richter“, waren die letzten Worte von Ante P., doch als heute der Hauptverhandlungsrichter im Prozess gegen zwei Polizeibeamte, die in den Tod von Ante P. am 2. Mai 2022 verwickelt waren, sein Urteil verkündete, wurde jedem im Gerichtssaal schmerzlich bewusst, dass Gerechtigkeit eine relative Angelegenheit ist, wenn die Justiz des Staates über die Exekutive des Staates zu urteilen hat.
Der Hauptangeklagte wurde dafür verurteilt, dem Opfer vier Faustschläge ins Gesicht versetzt zu haben als er am Boden lag. Doch der Richter will uns weismachen, dass der darauffolgende Tod des vom selben Polizisten auf den Asphalt gepressten Opfers nicht die Schuld des Beamten sei.
Wessen Schuld war es dann?
Die Schuld lag angeblich am Herzen von Ante P. Als eine mutige Frau aus dem Zuschauerraum, eine Kollegin des verstorbenen Ante P., mitten in der Verhandlung den Skandal beim Namen nannte, verlor der Richter seine Fassung, versuchte kläglich, die absurde Geldstrafe zu rechtfertigen, und verlor dann vollends die Kontrolle und schrie sie an, als wäre er der Angeklagte. An diesem Tag stand er, gemeinsam mit der Polizei und dem deutschen Justizsystem, tatsächlich vor Gericht. Kein einziger Mensch im Gerichtssaal glaubte, dass die Polizisten unschuldig am Tod von Ante P. waren.
Eine Schmach für die Richter am Landesgericht Mannheim.