Demonstration gegen Polizeigewalt am 2. Mai 2023
Auftaktkundgebung
Eröffnung und Auflagen
Zum Nachlesen
So, ich hab euch jetzt alle mit einem Quietschen begrüßt. Meine erste Pflicht heute, wenn wir hier anfangen, ist euch so ein bisschen die Demoauflagen zu geben. Ich glaub ihr kennt die alle, so die üblichen Sachen, muss ich halt durchsagen. Vermummt euch nicht, schlagt keine Scheiben ein, ihr wisst Bescheid. Wir versuchen heute so friedlich wie möglich, also auch ohne verkloppt zu werden, durch die Stadt zu kommen und ich hoffe auf eine tolle Demo hier. Ich geb jetzt weiter und dann haben wir zwei Reden und dann geht es los.
Ablauf
Zum Nachlesen
Hi, ja schön, dass so viele Menschen hier sind. Wir freuen uns riesig, auch wenn der Anlass natürlich nicht so cool ist. Ich würde euch erst mal sagen, was wir eigentlich vorhaben. Wir werden dieses Jahr ein bisschen, oder zum ersten Jahr ist das ein bisschen kürzerer Route laufen. Wir wollen durch die Innenstadt gehen, wir machen eine Zwischenkundgebung am Paradeplatz und dann auch eine Endkundgebung am Marktplatz. Der Marktplatz, wie ihr wahrscheinlich alle wisst, ist der Tatort von vor einem Jahr, wo zwei Polizisten einen Menschen totgeschlagen haben, AP. Am Marktplatz wollen wir dann auch noch kurz eine Schweigeminute abhalten und am Ende der Kundgebung gibt es die Möglichkeit, am Tatort Blumen und Kerzen niederzulegen. Wir haben auch von der Initiative ein bisschen was organisiert, falls jemand nichts dabei hat und gerne was hinlegen würde. Wir sind die Initiative 2. Mai, wir haben uns in Reaktionen auf die Tat vor einem Jahr gegründet. Vor einem Jahr wurde ein Mensch, AP, am Marktplatz von zwei Polizisten im Zuge einer Verfolgungsjahr totgeschlagen. Das ist unmöglich, dass das passiert, sowas darf nicht passieren, aber sowas passiert immer wieder. So auch wieder vor wenigen Tagen gab es wieder mal einen Vorfall von maßloser Polizeigewalt in Mannheim. Vier junge Klimaaktivistinnen wurden angegriffen, ohne jeden Grund, da wird auch gleich noch jemand was dazu erzählen. Wir haben auch noch andere Reden, unter anderem von Copwatch Mannheim, von der ISK Mannheim. Erinnern Verändern aus Heidelberg wird auch noch was sagen und auch noch der Aktivist Andreas Scheibner. Jetzt geht es aber los mit der Rede zu dem Vorfall vom 27.4. von Place for Africa.
Schwarze Akademie Rassistischer Polizeiangriff auf Klimaaktivist*innen am 27. April 2023
Zum Nachlesen
Ich bin Nicole Ammussou. Ich habe hier die Initiative vor zwei Jahren die Schwarzakademie, Black Academy gegründet und bevor ich was sage in meiner Muttersprache, sagt man, die Tote sind nie Tod. Sie sind da, in Wasser, in Wind überall. Sie sind uns herum und das ist für mich eine Erinnerung an diese Person, die vor ein Jahr umgebracht worden ist. Das würde ich so formulieren. Einen Mensch, der von uns gegangen ist, unerwartet wird. Ich hoffe, dass was wir heute tun, unser Rede, unser Beitrag, dass wir alle aufstehen und sagen Nein zu Gewalt. Das ist auch eine Zeichen, dass es ruhig durch Wind heute geht und sieht, dass es Menschen gibt, die das nicht zulassen. Es ist so einfach darüber zu sprechen, wenn man selbst betroffen, wenn man selber nicht betroffen ist. Ich werde nur Kurs erzählen wegen Zeit. Was dann passiert ist, wir haben Klimaktivisten hier eingeladen, Jugendliche eingeladen, die an diese Diversität zusammenleben glauben, die deren Land zu meisten erst mal verlassen haben und hier mit uns am diese Tag eine Veranstaltung zur Sichtbarkeit von schwarzen Menschen hier in Mannheim zu organisieren.
Um 6 Uhr 45 oder 4 Uhr 59 genau ungefähr wurden sie von Krach so weit geweckt. Und eine hat gesehen aus Fenster, dass eine Polizist, da kann seine Gesicht nicht sehen, das war Spezialkommando Zeichen gegeben hat, raus, raus aus der Wohnung. Und sie haben sich bemühen, er ist zurückgegangen, hat seine vier andere Kollegen gesagt, eine Polizist ist draußen, nimm deine Pass, weil bis da dachten sie, dass sie es Kontrolle und so läuft, es ist in Deutschland. Bis sie seinen Pass genommen haben, war schon, sie sind eingebrochen, da waren 15 Polizisten, maskieren, das war Hunde, alles. Dann waren sie raus, dann wurden sie mit Kabelbindern gefesselt, waren sie auf Boden, ohne Schuhe, ohne Jacke, eine am Arm, hat sie so stark verletzt, es hat geblutet, sie waren zwei Stunden lang allein gelassen, haben lange immer wieder gesagt, wir sind zu Besuch hier, rufen unsere Ansprechpersonen, ruft Frau Ammoussou, das war für die keine Möglichkeit anzurufen und bis ich dann erfahren habe, war alles fast vorbei.
Die erste Rede mit der Polizei war, auch wenn es kein Schmidt oder Herr Müller wäre, würden wir so machen und ich frage euch Müller und Schmidt, seid ihr auch so einverstanden, wenn ich es mit euer Kindern, Verwandten, Team, Gäste passiert, was würde passiert, wenn so was, wenn vier Jugendlichen aus afrikanischer Land, auch aus Deutschland, in meine Heimat lang Benin wäre, genau von Polizei gefoltert zwei Stunden, ein zwanzigjähriger und ohne Schutz gar nicht, was würde Mannheim unternehmen, würde es reichen, einfach eine Pressemitteilung zu geben, würde es nicht auch so weit verlangen, dass der Stadt sich erklärt, dass dem Botschaften sogar der Präsident wird es nicht konsequent geben, das fordern wir von der Polizei, Erklärung warum es passiert ist, warum wir als Schwarzakademie hier in Deutschland so behandelt werden, was haben sie gegen uns. Die sollen auch offiziell auch diese Mitteilung erklären und sagen, warum ist es passiert, was sind diese Zufall immer, schwarze, nicht weiße Menschenbetrifft und heute ist eigentlich nicht für uns diese Demo geplant, sondern dass wir hier gemeinsam klagen, die Gewalt der Polizei gegen arme Menschen, Geflüchtete, Black, People of Color, migrierte Menschen, alle diese Menschen, die nicht so viele Stimmen haben, hätten diese Menschen die Chance gehabt mit der Oberbürgermeister zu sprechen, wenn ich nicht so viele Druck mache, wie viele von schwarze Menschen, nicht weiße Menschen das durchmachen ohne eine Stimme zu haben, wir wissen nur von diesem Mann am Marktplatz, wir wissen nur von was ich heute erzähle, aber wie viel von uns sollen darunter leiden, sollen wir nicht sicher fühlen, wenn wir Polizei sehen, ich habe Angst vor der Polizei, ich fühle mich unsicher, wenn Polizei da ist, aber da soll nicht so sein, wir wollen von Polizei geschützt werden, ich arbeite hier in Mannheim, ich bezahle hier meine Steuer und arbeite selbstständig hart damit und seit vier Tagen mache ich meine Arbeit nicht, sondern hier ist ab jetzt meine Arbeit und dafür verdiene ich nicht, aber dafür sind die Polizei daran schuld, dass wir Steuern bezahlen, aber trotzdem werden wir gejagt, werden wir verfolgt, was ist das für eine Schutz in einer Stadt, wo wir sagen wir stehen für Diversität und die Polizei hat auch einer einander.Zusammenleben in Mannheim unterzeichnen und steht für Diversität, was für Diversität stehen Sie hier in Mannheim, ich bin hier zu Hause und verlangt, dass wenn die Gäste hier kommen, dass sie auch zu Hause sind, zusammen mit euch fordern wir heute Erklärung, was uns passiert ist, die Eltern fragen nach Antwort, ich werde angerufen von alle Familieneltern und ich möchte eine vernüftige Antwort geben, warum ist deren Junge passiert, die nicht einmal in ihrem Leben Zigaretten geraucht haben, gefoltert wurden von über 30 Spezialkommando mit Hunden, wie kann man mit Menschen so umgehen, ich bitte euch, bitte stehen auf mit uns, bis wir eine Antwort finden, werden wir keine Ruhe haben und wir wollen nicht, dass es weiter passiert, dass wir hier in ein Jahr kommen und noch einen drauflegen und noch einen draufleben, wir wollen eine sichere Mannheim haben für alle, auch für unsere Gäste, vielen Dank
Spendenaufruf Place for Africa
Zum Nachlesen
Allgemeiner Behindertenverband
Zum Nachlesen
Guten Tag, mein Name ist Andreas Scheibner.
Ich bin stellvertretender Vorsitzender des allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland e.V.
Heute jährt sich der Tag, an dem mein früherer Werkstattrat, Kollege, von der Polizei fast totgeschlagen wurde
und später im Krankenhaus an seinen Verletzungen verstarb.
Leider ist bisher nicht viel passiert.
Zumindest ist mir bisher nichts weiter bekannt geworden.
Dass der Prozess nun erst im nächsten Jahr stattfinden soll, halte ich für ein Mittelschwerenskandal.
Daher hier noch einmal unsere Forderungen an Politik und Polizei.
Es muss eine bessere Ausbildung der Polizeikräfte stattfinden,
in die auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und behinderte Menschen eingebunden werden.
Das Programm Wahnsinnig Normal oder irremenschlich sollte unbedingt Teil der Pflichtausbildung der Polizei werden.
Bedauerlicherweise sind im letzten Jahr auch in Berlin und anderswo solche Taten bekannt geworden.
Das zeigt, dass es ein bundesweites Problem ist.
Ich möchte euch das Geschehen auch noch einmal ins Gedächtnis rufen.
Ein Arzt des ZI rief die Polizei, weil er sich Sorgen um den Zustand meines Kollegen machte.
Die Polizei tat nun meiner Meinung nach das genaue Gegenteil
und reagierten mit unangemessener Härte trotz des bekannten Zustandes meines Kollegen.
Auf den mitgeschnittenen Videos sehen wir dabei zwei Beamte, die auf einem Mann knien.
Dieser liegt Beuchlings auf dem Boden, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
Der Mann wehrt sich und schreit.
Einer der Polizisten schlägt ihm daraufhin mehrfach ins Gesicht, dann legen die Beamten ihm Handschälen an.
Im nächsten Schritt ist zu sehen, wie sie den nun regungslosen Körper des Mannes auf den Rücken drehen.
Sein Gesicht ist blutverschmiert.
Dass hier aus meiner Sicht unangemessen gehandelt wurde, ist sicher klar verständlich.
Mein Kollege aus dem Werkstattrat der Werkstätten für Menschen mit Behinderung
hätte eher die freundliche Hilfe der Polizei benötigt.
An diesem Beispiel sehen wir ganz deutlich, dass die Polizei immer noch nicht umfassend
über den Umgang der Menschen mit Behinderung geschult ist
und somit auch nicht angemessen und verständnisvoll reagieren kann.
Es ist zu vermuten, dass auch die Bewusstseinsbildung, also die Barrieren im Kopf abzubauen,
noch nicht ausreichend stattgefunden hat.
Dies ist ja leider in Deutschland nicht der einzige Fall, wo die Polizei mit unangemessener Härte reagiert hat
oder wo sie für die Demonstranten aufgrund der aufgeheizten Situation zu wenig Verständnis gezeigt hat.
Auch wir Bürger in Deutschland sollten unser Bewusstsein schulen,
um nicht grundsätzlich die immer richtige, in Anführungsstrichen, Arbeit der Polizei ohne Wertung zu akzeptieren.
Nicht alle, denen den Polizeigewalt angetan wird, sind auch Verbrecher.
Das sehen wir ja ganz besonders an diesem traurigen Vorfall,
in dem mein Kollegen in der endkonsequenz tödliche Gewalt durch die Polizei geschehen ist.
Er hätte hier wirklich Hilfe statt Gewalt gebraucht.
Während die Polizisten entsprechend geschult gewesen, wäre dies vielleicht nicht passiert.
Insbesondere der allgemeine Behindertenverband in Deutschland setzt sich für die Bewusstseinsbildung in Behörden und bei der Polizei ein.
Um dies zu erreichen, müssen wir uns alle dafür einsetzen, dass sich in der Arbeit der Polizei das entsprechende Bewusstsein bildet
und solche Taten nicht mehr geschehen können.
Auch darf die Aufklärung solcher Straftaten nicht durch Ausreden oder Ausflüchte im Sand versiegern
und muss vor allem im Sinne der Bürger von Deutschland schnell aufgeklärt und nicht verarmlos werden.
Ich kann euch hier an dieser Stelle nur bitten, meinen Kollegen und diesen Vorfall nie zu vergessen
und als Mahndesdenkmal für das Unbedacht der Handeln der Polizei zu sehen.
Allerdings, was mir auch noch nicht so ganz klar ist,
ist die Rolle des Zentralinstituts für seelische Gesundheit und der Ärzte, die das veranlasst haben.
Und ich möchte da ganz gern noch einige Dinge auch von den Ärzten im ZI wissen.
Danke.
Organisatorisches
Zum Nachlesen
Durchsage während des Demonstrationszuges
Zum Nachlesen
Zwischenkundgebung
Rede der Initiative 2. Mai
Zum Nachlesen
Copwatch
Zum Nachlesen
Abschlusskundgebung
Erinnern und Verändern
Zum Nachlesen
Ja danke, dass so viele Leute waren. Richtig cool. Das zeigt uns wieder, dass polizeigewalt im Menschen in Mannheim nicht egal ist. Vielen Dank, dass ihr mit uns die Polizeigewalt anklagt. Es kommen jetzt noch drei Redebeiträge und dann wollen wir eine kurze Schweigeminute abhalten und alle die möchten können dann rüber zum Tatort gehen. Der ist direkt da vorne zwischen Metzgerei und Restaurant. Der erste Redebeitrag den les ich stellvertretend vor. Eigentlich wollte erinnern, verändern aus Heidelberg kommen ist eine antirassistische Initiative. Die Person ist leider krank geworden, deswegen les ich es vor.
Wenn wir über Polizeigewalt sprechen, sprechen wir nicht über ein paar Polizist*innen. Wir sprechen über strukturelle Gewalt. Eine Struktur, die schon so viele Menschen das Leben gekostet hat. Wir reden über eine Struktur, die hier in Mannheim gemordet hat. Wir reden über eine Struktur, die in Deutschland viel zu oft verschwiegen wird. Denn hier im Land nennen wir es Einzelfälle. Wir reden über eine Struktur, die seit 1990, 224 Black People of Color in Deutschland ermordet hat. Wir reden über die gleiche Struktur, die am 19.02.2020 Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtowić, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov in Hanau ermordet hat. Wir reden über die Polizeigewalt, die am 19.02. den Hanauüberlebenden Peter Minnemann während der rassistischen Mörder noch auf freiem Fuß war, ohne jegliche Betreuung alleine und zu Fuß auf die drei Kilometer entfernte Polizeistation geschickt hat. Wir reden über die Polizeigewalt, die die Familie des Mordopfers Mercedes Kierpacz in der Tatnacht vom SEK umstellt hat, als ob sie die Täterin seien. Sie gaben weder eine Erklärung noch eine Entschuldigung. Wir reden über die nie endende Polizeigewalt, die von Rassismus durchdrungen ist. Ja, die gleiche Polizeigewalt, die zugelassen hat, dass 13 der 19. Spezialeinsatzkommando Beamten, die in der Hanauer Tatnacht im Einsatz waren, rechtsextrem sind. Wir reden über die Polizeigewalt, bei der das Spezialeinsatzkommando stundenlang gewartet hat, bis sie Eingriff um ins Haus des Attentäters zu gehen. Wir reden über die Polizeigewalt, bei der das Haus des rechtsextremen Täter nicht richtig bewacht wurde und laut Gutachten mehr als eine Stunde lang das Haus unbemerkt hätte verlassen werden können, um weiterzumorden. Trotz alledem spricht der hessische Innenminister Peter Beuth von exzellenter Polizei sprach in der Tatnacht des 19. Februar. Wir müssen uns im Klaren sein, dass der Staat nicht versagt, weil er es nicht besser wüsste. Nein, der Staat hat versagt, weil er von rassistischen und rechten Ideologien nur so durchzogen und auf ihnen errichtet ist. Unsere Lebens sind im Staat nichts wert. Wir reden über eine Struktur, die nicht versehentlich versagt, sondern bewusst wegschaut. Eine Struktur, die die Würde des Menschen bewusst mit Füßen tritt. Insbesondere, wenn diese Menschen nicht der sogenannten Norm entsprechen. Eine Struktur, die rassistisch, eblistisch, sexistisch und queerfeindlich ist. Wir sind nicht mehr bereit mit dem Gedanken, das hätte ich, meine Schwester, mein Bruder, meine Eltern oder einer meiner Freundinnen sein können zu leben. Wenn der Staat und seine Behörden versagen, dann werden wir sie so lange anprangern, bis sie unsere Forderungen zuhören und alles verändern. Wir werden auf die Straße gehen, an jedem 19. Februar und an jedem 2. Mai, bis wir Aufklärung bekommen und Konsequenzen gezogen werden. Wir werden hier sein und fordern, was uns gehört, Gerechtigkeit. Wir werden hier sein und erinnern, in der Hoffnung, dass ihr mit uns verändert.
OAT
Zum Nachlesen
AK – Kolonialgeschichte Rassistischer Polizeiangriff auf Klimaaktivist*innen am 27. April 2023
Zum Nachlesen
Schweigeminute
Zum Nachlesen
In Gedenken an AP, vielen Dank euch allen.